Energie sparen, CO₂ reduzieren, Wasser effizient nutzen – nachhaltiges Haushalten gehört für viele Menschen in Deutschland längst zum Alltag. Doch sobald es um elektrische Großgeräte geht, stellt sich oft die Frage: Kann Komfort mit Umweltschutz vereinbar sein?
Besonders bei Kombigeräten, die sowohl waschen als auch trocknen, sind viele zunächst skeptisch. Eine waschmaschine und trockner in einem klingt praktisch – aber wie nachhaltig ist sie wirklich? In dieser Analyse betrachten wir, wie ressourcenschonend moderne Modelle arbeiten, welche Einsparpotenziale sie bieten und worauf Nutzer:innen achten sollten.
Doppelte Funktion – doppelte Belastung?
Auf den ersten Blick könnte man meinen: Zwei Funktionen in einem Gerät bedeuten auch doppelten Energieverbrauch. Doch das Gegenteil ist häufig der Fall. Ein Kombigerät benötigt:
- nur einen Motor,
- nur eine Heiztechnik,
- weniger Material in der Produktion,
- und weniger Platz beim Transport und Einbau.
Dadurch sinken der CO₂-Ausstoß in Herstellung und Logistik. Besonders wenn das Gerät in Haushalten steht, die keinen Platz für zwei Einzelgeräte haben, stellt es eine umweltfreundliche Alternative dar – sofern es effizient genutzt wird.

Energieeffizienz moderner Geräte
Viele neue Kombigeräte erreichen mittlerweile Energieeffizienzklassen A oder B beim Waschen und C beim Trocknen – das liegt im Bereich moderner Wärmepumpentrockner. Die Stromaufnahme pro kompletter Wäsche- und Trocknungseinheit liegt bei 3,5–4,5 kWh.
Entscheidend ist: Wer nur bei Bedarf trocknet oder gezielt Lufttrocknung für bestimmte Textilien nutzt, spart bei einem Kombigerät doppelt – denn es läuft seltener und wird gezielter eingesetzt.
Tipp: Achten Sie beim Kauf auf Programme wie „Eco 40–60“, „Halbe Ladung“ oder automatische Abschaltung – sie helfen, nur so viel Energie zu nutzen, wie tatsächlich nötig ist.
Wasserverbrauch und Abwasser
Waschmaschinen zählen zu den größten Wasserverbrauchern im Haushalt – umso wichtiger, dass moderne Geräte diesen Bedarf intelligent steuern. Eine waschmaschine und trockner in einem nutzt durchschnittlich 45–60 Liter pro Waschgang, inklusive Spülgänge und Kondensation.
Besonders effektiv arbeiten Geräte mit Beladungserkennung, die die Wassermenge automatisch anpassen. Dadurch lassen sich jährlich mehrere Tausend Liter Wasser sparen – besonders in Regionen mit hoher Wasserhärte oder in Haushalten mit häufigem Waschen.
Weniger Geräte – weniger Elektroschrott
Ein oft unterschätzter Nachhaltigkeitsfaktor ist die Frage nach der Lebensdauer und Entsorgung. Wer ein einzelnes Kombigerät nutzt, produziert beim Austausch oder bei Defekten nur einmal Elektroschrott. Bei zwei Geräten – Waschmaschine plus Trockner – fällt doppelter Aufwand an.
Zudem verwenden viele Hersteller mittlerweile recycelbare Kunststoffe, langlebige Edelstahlteile und bieten Ersatzteile sowie Reparaturservices an – ein Pluspunkt in Sachen Kreislaufwirtschaft.
Nachhaltigkeit beginnt im Alltag
Die Art und Weise, wie wir Geräte nutzen, hat oft mehr Einfluss auf die Umwelt als das Gerät selbst. Wer effizient wäscht, spart Energie – egal ob Einzel- oder Kombigerät.
Einige nachhaltige Nutzungstipps:
- Wäsche nur waschen, wenn die Trommel gut gefüllt ist
- Programme mit niedriger Temperatur und langer Dauer bevorzugen (z. B. Eco 40–60)
- Hohe Schleuderdrehzahl nutzen, um Trocknerzeit zu verkürzen
- Lufttrocknung nutzen, wenn Wetter und Textilart es zulassen
- Kombigerät regelmäßig reinigen, damit es effizient bleibt
Der indirekte Umweltvorteil: Lebensqualität
Ein Kombigerät spart Platz, reduziert Haushaltsstress und verringert die Notwendigkeit für zusätzliche Möbel wie Wäscheständer, Heizlüfter oder separate Trockenräume. Das führt zu einem ruhigeren, energieeffizienteren Wohnklima – besonders in kleineren Wohnungen oder in dicht besiedelten Städten.
Fazit: Nachhaltigkeit heißt nicht Verzicht – sondern bewusste Entscheidung
Eine waschmaschine und trockner in einem kann bei richtiger Nutzung ein erstaunlich nachhaltiges Haushaltsgerät sein. Sie vereint platzsparendes Design mit modernen Sensoren, energiesparenden Programmen und ressourcenschonender Technik.
Wer Waschgewohnheiten reflektiert und technische Möglichkeiten nutzt, spart Strom, Wasser und CO₂ – ohne auf Komfort verzichten zu müssen. Nachhaltigkeit bedeutet nicht, weniger zu tun, sondern klüger zu handeln.
